Brust-Operationen zur Entfernung gutartiger Tumore

Bei der Operation eines benignen (gutartigen) Mammatumors (Synonym: Brusttumor) handelt es sich um chirurgische Maßnahme.

Bei nahezu 90 % der Frauen treten im Leben benigne Veränderungen des Brustgewebes auf.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Fibrozystische Veränderungen  (gutartig)  lassen sich sowohl im Drüsen- und Gangepithel als auch im Bindegewebe der Mamma diagnostizieren. Dabei entstehen Zysten aus erweiterten Milchgängen und Drüsenläppchen .

Fibrozystische Veränderung werden mikroskopisch unterschieden in:

  • Fibrose
  • Fibroadenom
  • Mammazyste
  • Phylloidtumor
  • Intraduktales Papillom
  • Mastopathie

Histopathologisch wird die Mastopathie (nach Prechtel) wie folgt eingeteilt:

  • Einfache Mastopathie (Grad I) - nonproliferative Läsionen (Häufigkeit circa 70 %); Mammakarzinomrisiko nicht erhöht
  • Einfache proliferative Mastopathie (Grad II) - proliferative Läsionen ohne Atypien (Häufigkeit circa 20 %); gering erhöhtes Mammakarzinomrisiko (1,3 bis 2fach)
  • Atypisch proliferierende Mastopathie (Grad III) - duktale bzw. lobuläre atypische Hyperplasien (Häufigkeit circa 10 %); Mammakarzinomrisiko ca. 5fach erhöht! Somit wird bei einer atypischen Form eine von zehn Frauen mit dem Nachweis einer atypischen Hyperplasie im Laufe von zehn Jahren nach eindeutiger Diagnosestellung an einem Mammakarzinom erkranken.

Die atypische Hyperplasie wird deshalb als Präkanzerose (Krebsvorstufe) gewertet und muss operativ entfernt werden.

Der Übergang der atypischen Hyperplasie zu den echten in-situ-Karzinomen (lobuläres und duktales Carcinoma in situ; DCIS und LCIS) ist fließend.

Vor der Operation

Die Tastuntersuchung der Brust und bildgebende Verfahren (Mammasonographie; Mammographie) erlauben im Regelfall die Stellung einer Verdachtsdiagnose, die ggf. durch eine Aspirationszytologie oder Feinnadelbiopsie gesichert wird. Das weitere Vorgehen orientiert sich am Ergebnis der feingeweblichen Untersuchung.

Absetzen von Antikoagulanzien (Gerinnungshemmern): In Absprache mit dem behandelnden Arzt müssen oft Medikamente wie Marcumar oder Acetylsalicylsäure (ASS) vorübergehend abgesetzt werden, um das Blutungsrisiko bei der Operation zu minimieren.

Normalerweise wird der Eingriff bei einem offenen Operationsverfahren in Vollnarkose durchgeführt, sodass der Patient nüchtern sein muss.

Das Operationsverfahren

Das Ziel der Operation bei einem vorliegenden benignen Tumor in der Mamma ist die komplette Entfernung der gutartigen Neubildung, sodass ein mögliches Malignitätsrisiko massiv reduziert wird.

Insbesondere bei jungen Frauen ist der Erhalt der Stillfähigkeit wichtig. Gegebenenfalls kommen dazu spezielle Operationstechniken zum Einsatz.

Der Operationszugang ist je nach Lage des Tumors der lateral-Schnitt perimamillär, bei dem der Operateur knapp außerhalb des Brustwarzenhofs in einem Halbkreis schneidet, oder per lokalem Schnitt. Danach erfolgt die Entfernung des Tumors in der Gesamtheit.

Falls ein Verdacht für Malignität vorliegt: Nach Entfernung des Tumors wird sofort eine histologische (feingewebliche) Untersuchung mittels des sogenannten Schnellschnittes durchgeführt, um die vollständige Entfernung - im Gesunden" zu sichern. Gegebenenfalls wird nachreseziert.

Nach der Operation

Nach dem Eingriff sollte eine Nachuntersuchung erfolgen, um die Operationsergebnisse zu kontrollieren und gegebenenfalls Komplikationen zu diagnostizieren und anschließend zu behandeln.

Der Einsatz von Antibiotika kann unter Umständen angezeigt sein, um bakterielle Infektion zu verhindern.